Nicht zu Ende geführte Handlungsfäden …

… funktionieren z.B. so:

Gestern habe ich die erste Folge der ersten Staffel von David Attenboroughs „Planet Earth“ auf Netflix gesehen. Sie trug den Titel „Von Pol zu Pol“ und fing nach ein paar Pinguinen in schauriger Kälte mit einer Eisbärin und ihren zwei Kleinen an, die nach dem Winterschlaf dringend was Herzhaftes zu fressen brauchen. Also zieht sie mit den Kleinen umher, Tal rauf, Tal runter, und macht sich irgendwann auf den Weg über das bereits schmelzende Eis und die Sonne steigt immer höher und die kleine Familie droht einzubrechen.

Nun erzählt der Film von der Tundra und der Taiga, landet im Regenwald und schließlich in der Antarktis. Am Ende schließt sich der Kreis wieder zu den Pinguinen, aber nicht zur Eisbärin.

Hat die Eisbärin eine Robbe gefangen? Sind ihre beiden Kleinen durchgekommen?

Das habe ich mich eben beim Mittagessen gefragt. So etwas nennt man dann einen nicht zu Ende geführten Handlungsfaden und Sie merken schon: Der Leser hat ein Anrecht auf seine Auflösung.

Vielleicht kommts ja noch in der zweiten Folge. (Nachtrag: Es kam nicht in der zweiten Folge)

Tolle Doku, wirklich, keine Frage, atemberaubende, hinreißende  Bilder.

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